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Andreas Heusler / Tobias Weger
Kristallnacht
Gewalt gegen die Münchner Juden
im November 1938

Broschiert - 219 Seiten - Buchendorfer
Erscheinungsdatum: 1998
ISBN: 3927984868

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Jüdisches Leben in München

Münchner Stadtgeschichte ist seit dem hohen Mittelalter über weite Strecken stets auch eine Geschichte der Juden in dieser Stadt. Soziale, kulturelle, ökonomische Entwicklungen, ja generelle monacensische Besonderheiten wurden vom jüdischen Bevölkerungsteil über Jahrhunderte mit beeinflußt und mitgestaltet.

München war aber anders als etwa Berlin, Frankfurt oder Wien nie eine Stadt, in der die Prägekraft jüdischer Lebenswelten so markante Zeichen setzte, daß hier ein die gesamte Stadtgesellschaft dauerhart mitbestimmendes jüdisches Kolorit erwachsen konnte. Der jüdische Bevölkerungsanteil in München war stets unterdurchschnittlich, jüdisches Leben war im öffentlichen Raum als solches oft nicht erkennbar, blieb unauffällig. Gleichwohl ist die Historie dieser Stadt ohne jüdische Einflüsse nicht zu denken. Was die Stadt durch die wiederholte Vertreibung der jüdischen Bürger, schließlich durch die physische Vernichtung großer Teile der jüdischen Einwohnerschaft während der nationalsozialistischen Herrschaft verloren hat, ist schwerlich zu ermessen, läßt sich kaum erahnen.

Der erste urkundliche Nachweis jüdischer Präsenz in München datiert aus dem Jahr 1229, als ein gewisser "Abraham de Municha" in Regensburg als Zeuge in einem Rechtsgeschäft auftrat.1 Für die folgenden Jahre und Jahrhunderte verdichten sich die Hinweise und Überlieferungen zum Judentum in München. Die Quellen sprechen jedoch eine klare Sprache: Die Geschichte der jüdischen Gemeinde in dieser Stadt ist - wie auch andernorts - eine Geschichte der dauerhaften Ausgrenzung und Entrechtung, der wiederholten Vertreibung und der physischen Vernichtung.2

"Die ersten historischen Nachrichten, die wir von dem Daseyn der Juden in Baiern haben, sind zugleich die ersten Nachrichten von ihrer Mißhandlung", lautete der bedrückende Befund von Johann Christoph Freiherr von Aretin (1772-1824) in seiner 1803 erschienenen "Geschichte der Juden in Baiern".3 Erinnert sei an den Pogrom vom 12.Oktober 1285, dem nahezu die gesamte jüdische Einwohnerschaft Münchens zum Opfer fiel, nachdem sich in der Stadt das Gerücht verbreitet hatte, die Juden hätten aus rituellen Gründen ein christliches Kind ermordet. Im Jahr 1349 wurde den Juden die grassierende Pestepidemie ursächlich zur Last gelegt. "Hostienschändung" lautet der Vorwurf, der im Jahr 1413 zu blutigen Verfolgungen führte. Um 1440 veranlaßte Herzog Albrecht III. schließlich die Vertreibung der Juden aus der Stadt. Die Synagoge in der Judengasse wurde in der Folgezeit in eine Marienkapelle umgewandelt.

Erst gegen Ende des 17.Jahrhunderts läßt sich die Entstehung einer neuen jüdischen Gemeinde in München belegen. Die Fürsten, die auf die Finanzkraft und die Handelsbeziehungen der Juden angewiesen waren, versuchten durch verhaltene Zugeständnisse ihre Beziehungen zu den jüdischen Geldgebern zu verbessern. Eine sogenannte "Judenmatrikel" und eine als "Regulativ" bezeichnete Rechtsnorm brachten unter Kurfürst Max IV. Joseph im Jahr 1805 eine Verbesserung der Rechtslage der bayerischen Juden.

Juden-Matrikel
Zuzugsgenehmigung für den Jüdischen Maler und Kunsthändler David Hememann nach München, 1852

Auszug aus den "Umfassenden Anordnungen über die Erteilung des Judenschutzes" von 1805 4:
§ I. Den unter churfürstlichem Schütze in München sich befindenden Juden ist erlaubt, in jeder Straße, wo sie wollen, in gemietheten oder eygenen Häusern zu wohnen.
§ III. Jede Familie erhält ihre bestimmte Nummer. Von der Familie kann daher nur 1 Kind heyrathen, auf welches die Nummer übertragen werden kann, andere Judenkinder nur alsdann heyrathen, wenn sich in der Zahl eine Minderung ergeben hat.
§ IV. Wittwen dürfen nur heyrathen, wenn sie kinderlos sind, ein fremdes Subjekt nur dann erwählen, wenn hierdurch ein beträchtliches Vermögen ins Land kommt.
§ IX. Den Juden kann Handel zu treiben erlaubt werden in: Draps d'or d'argem, Stoffe, Bänder, gestickte Waren, Bruch- und Fadengold, Silber, Juwelen, Bijouterie, Nesseltuch, Kanten, inländische Leinwand und Seidenwaren, Pferde, Federn, Wachs, Hopfen Möbel, Malereyen, Kunstsachen, Wein, Getreid, Thee, Kaffee, Schokolade, Tabak en gros."

Diese Maßnahmen waren zwar weit entfernt von jeder wie auch immer gearteten bürgerlichen Gleichstellung. Dennoch bildeten sie gemeinsam mit dem "Judenedikt" von 1813 die Grundlage zur formalen Errichtung von jüdischen Gemeinden. In den Paragraphen 23 und 24 des Edikts wurde den bayerischen Juden etwa "vollkommene Gewissens-Freiheit gesichert. Sie genießen alle den Privat-Kirchengesellschaften (...) eingeräumten Befugnisse. (...) Wo die Juden in einem gewissen, mit der Territorial-Einteilung des Reichs übereinstimmenden Bezirke, in einer Zahl von wenigstens 50 Familien vorhanden sind, ist ihnen gestattet, eine eigene kirchliche Gemeinde zu bilden, und an einem Orte, wo eine Polizeibehörde besteht, eine Synagoge, einen Rabbiner und eine eigene Begräbnisstätte zu haben".5
Im Jahr 1815 folgte denn auch die Konstitution der Israelitischen Kultusgemeinde München.6 Nach langwierigen, nicht immer konfliktfreien internen Gesprächen und schwierigen Verhandlungen mit den Behörden konnte am 26. Juli 1824 in der Westenriederstraße endlich der Grundstein für eine neue Synagoge gelegt werden.

Aufklärung und französische Revolution

Erst nach 1848 waren schließlich auch in Bayern die bislang eher zaghaften Bemühungen der Juden um rechtliche Gleichstellung, um bürgerliche Anerkennung und Emanzipation erfolgreich. Unter dem Einfluß der Aufklärung und der französischen Revolution - die das Ideal der Gleichheit aller Menschen propagierte - wuchs langsam aber stetig auch die Toleranz gegenüber den Juden. Zug um Zug erreichten diese eine rechtliche Besserstellung, wenngleich die volle staatsbürgerliche Gleichberechtigung erst durch die Reichsverfassung von 1871 realisiert wurde. Die Emanzipation der Juden hatte indessen ihren Preis, wurde insbesondere in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts begleitet von Akkulturation und Assimilation. Die Anpassung an die nichtjüdische Umwelt, die Übernahme bürgerlicher Sitten und Gebräuche, die wachsende Zahl von Übertritten zum Christentum, die zunehmende Bereitschaft zur Heirat eines nichtjüdischen Partners brachten letztlich auch einen nachhaltigen Verlust an jüdischer Identität, der besonders von Traditionalisten heftig beklagt wurde.


Hauptsynagoge, Ansichtskarte um 1930

Mit der feierlichen Eröffnung der neuen Hauptsynagoge an der Herzog-Max-Straße im Jahr 1887 - der zur damaligen Zeit drittgrößten Synagoge in Deutschland - wurde die rechtliche und soziale Emanzipation der Juden, nicht zuletzt aber auch ihr gestiegenes Selbstbewußtsein im Stadtbild erkennbar. Der Tempel, von dem Münchner Architekten Albert Schmid im Stil einer romanischen Hallenkirche erbaut, bildete - vom Lenbachplatz aus gesehen - gemeinsam mit der Frauenkirche eine optisch beeindruckende städtebauliche Dominante, die die gewachsene Bedeutung der Kultusgemeinde für das Stadtleben augenfällig reflektierte.7


Innenraum der Hauptsynagoge, Aufnahme um 1937

Die jüdische Lebenswelt im München des 19. und frühen 20. Jahrhunderts war keine in sich geschlossene und einheitliche Erscheinung. Durch die anhaltende Zuwanderung ostjüdischer Immigranten, aber auch durch die unterschiedliche religiöse Orientierung orthodoxer, konservativer, liberaler oder reformfreudiger Juden, schließlich durch den aufkommenden Zionismus zu Beginn dieses Jahrhunderts, präsentierte sich die jüdische Gemeinde in dieser Stadt als eine mannigfaltige Gemeinschaft von Individuen und Gruppierungen, die zwar im Kern durch ihr "Jüdisch-Sein" verbunden waren, freilich religiös, kulturell, sozial und ökonomisch auf keinen gemeinsamen Nenner gebracht werden konnten. Das dumpfe Feindbild vom "typischen Juden", wie es seit dem ausgehenden 19.Jahrhundert auch in dieser Stadt von antisemitischen Agitatoren und Cliquen, später auch von politischen Parteien lautstark verbreitet wurde, besaß daher zu keinem Zeitpunkt eine Entsprechung in der Realität.

Eine nähere Betrachtung der Münchner jüdischen Gemeinde zeigt ein spürbares Wachstum seit der Mitte des 19.Jahrhunderts - eine Entwicklung, die sich jedoch seit etwa 1910 wieder umkehrte und schließlich stagnierte. Im Jahr 1933 war die jüdische Gemeinde Münchens mit 9.005 Mitglieder die siebtgrößte jüdische Gemeinde im Deutschen Reich. Allerdings ist festzuhalten, daß sich eine wachsende Zahl von Juden durch den bereits erwähnten Prozeß der Assimilation und Akkulturation von ihren jüdischen Wurzeln entfernt hatte und die genaue Zahl der Münchner Bürgerinnen und Bürger jüdischer Herkunft von der offiziellen Statistik nicht erfaßt wurde. Erst durch die armseligen rassenideologischen Definitionen der Nazis wurden die persönlichen Glaubensentscheidungen über Nichtzugehörigkeit zum Judentum rückgängig gemacht, wurden Menschen, die sich keiner Glaubensrichtung zugehörig fühlten oder den christlichen Konfessionen beigetreten waren, wieder zu Juden erklärt und der jüdischen Gemeinde zugerechnet.

Die Mitgliederentwicklung der jüdischen Gemeinde in München 8

Größere jüdische Gemeinden als in München gab es in Deutschland nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 16.Juni 1933 lediglich in
Berlin (160.564 Mitglieder),
Frankfurt/Main (26.158),
Breslau (20.202),
Hamburg (16.885),
Köln (14.816)
und Leipzig (11.564).
9

Im rechtsrheinischen Bayern war die Münchner Kultusgemeinde die größte, gefolgt von den Gemeinden in Nürnberg, Fürth, Würzburg und Augsburg.
Bei einer Gesamteinwohnerzahl von 735.388 Menschen im Jahr 1933 lag der jüdische Bevölkerungsanteil in München mit 1,2 Prozent vergleichsweise niedrig.
10

Gleichwohl bildete das Judentum bereits seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine wesentliche Einflußgröße insbesondere für das kulturelle und wirtschaftliche Leben in der früheren Haupt- und Residenzstadt und späteren Landeshauptstadt München.
11

1840 1.423
1867 2.097
1871 2.884
1885 4.854
1895 7.167
1900 8.739
1910 11.083
1925 10.068
1933 9.005
1936 9.021
1937 8.713
1939 4.535
1941 3.410
1942 146
1944 9

Im künstlerischen Bereich fallen in diesem Kontext vor allem - und ohne Anspruch auf Vollständigkeit - die Namen Max Bernstein, Elsa Bernstein, Karl Wolfskehl, Lion Feuchtwanger, Hermann Levi und Heinrich Porges.
Herausragende Wissenschaftler und Gelehrte waren Hermann Oettinger, Richard Willstätter, Alfred Pringsheim, Gottfried Merzbacher, Michael Bernays, Josef Perles, Heinrich Harburger.
Im Kunst- und Antiquitätenhandel waren die Unternehmen Bernheimer, Rosenthal und Heinemann hochangesehene Häuser von internationalem Rang.
12 Bis weit in die Dreißiger Jahre hinein ließ es sich beispielsweise Hermann Göring nicht nehmen, das Haus Bernheimer beim Kauf wertvoller Kunst- und Einrichtungsgegenstände zu konsultieren - trotz des geltenden Verbots für NSDAP-Mitglieder, in jüdischen Geschäften einzukaufen.13

Nicht nur für viele Stadtbewohner, auch für die Bewohner des Münchner Umlandes war der regelmäßige Einkauf im Kaufhaus Tietz am Hauptbahnhof (heute Hertie) oder "beim Uhlfelder" im Rosental ein wichtiges Ereignis, waren hier doch Auswahl der Waren, Präsentation in den Auslagen und Preisgestaltung gleichermaßen attraktiv.


Werbung des Kaufhauses Hermann Tietz
in den Münchner Neuesten Nachrichten vom 3. Juni 1914

Das anfänglich kleine Handelsgeschäft Uhlfelder, wo man Haushaltsgegenstände und "Galanteriewaren" kaufen konnte, war im Jahr 1878 von dem aus Roth stammenden jüdischen Kaufmann Heinrich Uhlfelder (1853-1928) im Anwesen Rosental 9 gegründet worden. Durch eine geschickte Preispolitik und durch werbewirksame Präsentation der Waren konnte sich das Geschäft rasch vergrößern. Nach der Jahrhundertwende schließlich präsentierte sich das Kaufhaus als fest etablierte Münchner Institution. Ein überaus breites, preislich gut abgewogenes Warenangebot - vom Anzug über Haushaltswaren und Spielsachen bis hin zu Lebensmitteln - lockte täglich Scharen von Kauflustigen ins Rosental, wo "der Uhlfelder" Ende der Zwanziger Jahre fast den gesamten Block zwischen Nieserstraße und Pettenbeckstraße dominierte. Mit Aktionen und teilweise spektakulären Attraktionen gelang es Uhlfelder wiederholt, zum Stadtgespräch zu werden.
Im Jahr 1928 - zum 50jährigen Bestehen der Firma - beschäftigte das Unternehmen immerhin 550 Angestellte auf 7.000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Das Kaufhaus Uhlfelder war - gemessen an heutigen Maßstäben - ein zumindest in der Außenwirkung und Selbstdarstellung höchst modernes Unternehmen. Zweifellos war es nicht nur die kluge Angebots- und Preispolitik, die zur Erfolgsgeschichte des Kaufhauses beitrug, sondern gerade auch diese Modernität, wie sie in der Einrichtung einer drei Stockwerke umfassenden Rolltreppe (1931), in Aktionen mit lebenden Tieren ("Streichelzoo") und einer eigenen Gastronomie im Haus zum Ausdruck kam.
14 Uhlfelder symbolisierte demnach in besonderer Weise das urbane, fortschrittliche und wirtschaftlich erfolgreiche Münchner Judentum. Gerade deshalb aber richtete sich auch der ganze Haß der aufgehetzten Parteiclaqueure in der Nacht zum 10.November 1938 vor allem gegen das Kaufhaus im Rosental, das durch marodierende Uniformierte geplündert und zerstört wurde.


Werbung des Kaufhauses Uhlfelder
in den Münchner Neuesten Nachrichten vom 1.Juli 1914

Mit der Größe der Kultusgemeinde zu Beginn der 30er Jahre korrespondierte eine Vielzahl von sozialen, kulturellen und sportlichen Einrichtungen und Organisationen, die die Pluralität und den Reichtum jüdischen Lebens widerspiegelten.15 Neben der imposanten Hauptsynagoge in der Herzog-Max-Straße gab es die orthodoxe Synagoge der Religionsgemeinschaft Ohel Jakob in der Herzog-Rudolf-Straße, die ostjüdische Synagoge in der Reichenbachstraße sowie mehrere Bethäuser im Bereich der Isarvorstadt. Mittelpunkte des jüdischen Bildungswesens waren die Cosman-Werner-Bibliothek mit einer Lesehalle in der Herzog-Max-Straße und die Israelitische Volksschule in der Herzog-Rudolf-Straße. Einen besonderen Stellenwert besaß traditionell das gut ausgebaute und organisierte Sozial- und Wohlfahrtswesen mit Wohltätigkeitskasse, Waisenstiftung. Ritueller Speiseanstalt (Klenzestraße 4), Lipschützscher Versorgungsanstalt (Mathildenstraße 8), Altersheim (Kaulbachstraße 65), Kinderheim (Antonienstraße 7), Krankenhaus (Hermann-Schmid-Straße 5-7).


Israelitisches Krankenhaus, Hermann-Schmid-Straße 5, 1911

Eigene Vereine sorgten u. a. für die Unterstützung "armer durchreisender Israeliten", für Armenspeisungen und für die Versorgung sozial schwacher Gemeindemitglieder mit Brennmaterialien. Daneben wirkten in München natürlich der reichsweit tätige "Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens", der "Reichsbund jüdischer Frontsoldaten" sowie eine zionistische Ortsgruppe. Um die Pflege jüdischer Kultur und Tradition bemühten sich der "Verein für jüdische Geschichte und Literatur", ein jüdischer Gesangsverein, ein jüdisches Kammerorchester, schließlich ein "Verein für jüdische Museen in Bayern".

Bemühungen um gesellschaftliche Anerkennung, um Akzeptanz und Respekt

Diese Aufzählung vermag nur einen schwachen Eindruck von dem vielgestaltigen jüdischen Leben, von der imposanten sozialen und kulturellen Infrastruktur jüdischer Organisationen in dieser Stadt vor 1933 zu vermitteln. Man kann aber auch aus der verkürzten Darstellung zweifelsfrei ableiten, daß die jüdische Gemeinde — trotz vielfältiger Integrationsbemühungen zahlreicher Juden - eine starke soziale und kulturelle Autarkie anstrebte, ja anstreben mußte, um ihren Mitgliedern eine Grundlage zur unbehinderten Befriedigung ihrer religiösen und kulturellen Bedürfnisse zu scharfen.

Der jüdischen Lebenswelt wurde, bei aller großstädtischen Liberalität und Toleranz in München, auch in den ersten drei Jahrzehnten dieses Jahrhunderts etwas Fremdartiges unterstellt, das von der nichtjüdischen Bevölkerungsmehrheit mit Verwunderung und Argwohn, oft auch mit Mißtrauen und unverhohlener Abneigung beobachtet wurde. Vermutlich orientierte sich der jüdische Geschichtsforscher Eduard Schöpflich an dieser Wahrnehmung, als er im Jahr 1926 einen Vortrag zur "Geschichte der Juden in München" mit den Worten einleitete, er wolle der Allgemeinheit vor Augen rühren, was die Juden "auszuhalten, wie sie in stetem Hangen und Bangen, in Ungewißheit das Leben durchzukämpfen hatten; wie wechselvoll und aufweichen Grundlagen sie ihr Dasein fristeten".17
Ob Schöpflich mit seinem Werben um Verständnis und Sympathie eine breite nichtjüdische Öffentlichkeit erreicht hat, ist zweifelhaft. Obwohl jüdisches Leben im München der Zwischenkriegszeit weitaus stärker sichtbar und gegenwärtig war, als uns dies heute vorstellbar ist, war man von einer "Normalität" - im Sinne von Selbstverständlichkeit - im Zusammenleben von Juden und Nichtjuden weit entfernt.

Dabei waren es keineswegs die Juden, die diese "Normalität" in Frage stellten. Als deutsche Staatsbürger jüdischen Glaubens dachte und handelte wohl ein Großteil der Münchner Juden seit dem Ausgang des 19.Jahrhunderts in nationalen Kategorien. Jüdischer Glaube und deutsches Nationalbewußtsein galten als durchaus vereinbare Überzeugungen. Die Mitgliedschaft von Juden in vaterländisch ausgerichteten Organisationen wie studentischen Verbindungen war keine Seltenheit. Wir finden in München darüber hinaus jüdische Freikorpskämpfer, die sich aktiv an der Niederschlagung der Räterepublik beteiligten, ebenso wie jüdische Publizisten, die - wie etwa der Verleger Paul Nikolaus Coßmann - mit einer dezidiert nationalkonservativen Rhetorik für Aufsehen sorgten. Der "Dienst am Vaterland" war bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges für jüdische Münchner eine nicht in Frage zu stellende Selbstverständlichkeit. In einem 1929 herausgegeben Gedenkbuch erinnerte die Münchner Ortsgruppe des "Reichsbundes Jüdischer Frontsoldaten" an die 180 im Weltkrieg gefallenen Männer und verwies auf die Opfer, "die die jüdischen Bürger unserer lieben Stadt München dem Vaterland gebracht haben". Das Gedenkbuch sollte erklärtermaßen nicht "dem Kampf des Tages" dienen. Dennoch ist offensichtlich, daß der Entschluß für eine derartige Veröffentlichung wohl auch der aufgeheizten antisemitischen Stimmung Rechnung trug. Nicht umsonst wird im Schlußwort der Einleitung betont, daß nun "jeder, der sehen will" dem Buch entnehmen könne, "daß die Münchner Juden ihre vaterländische Pflicht im Kriege voll erfüllt haben".18

Die Anstrengungen, antijüdische Ressentiments zu korrigieren, die Dummheit, Irrationalität und Unhaltbarkeit antisemitischer Hetzereien mit Hilfe logischer Überlegung und sachlicher Argumente nachzuweisen, waren indes aussichtslos. Der Versuch, "die reichen, konservativen und staatserhaltenden Kräfte aufzeigen, die im Judentum gelegen sind, und sie dem Vaterlande dienstbar machen", wie Alfred Neumeyer bei der Gründung des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden im Jahr 1920 betonte, blieb ein folgenloses Experiment, dessen Vergeblichkeit spätestens 1933 offenkundig wurde.19


"Offener Brief" des Münchner Bundes jüdischer Frontsoldaten
im Bayerischen Kurier vom 5/6 April 1920

Die intensiven Bemühungen um gesellschaftliche Anerkennung, um Akzeptanz und Respekt waren schon lange vor dem nationalsozialistischen Terrorregime gescheitert. Verlorener Weltkrieg, Revolution und Rätezeit hatten der Judenfeindschaft neue Impulse gegeben. Die in den 20er Jahren aufgrund der ökonomischen Krisen sich verschärfenden sozialen und politischen Gegensätze, die Genese Bayerns zu einer antiliberalen und autoritären "Ordnungszelle", das Erstarken radikaler und gewaltbereiter rechter Gruppierungen und Parteien insbesondere auch in der Landeshauptstadt bereiteten den Nährboden für einen aggressiven Antisemitismus, der ein Klima der Intoleranz und der Diskriminierung erzeugte. Den Juden wurde in den 20er Jahren gewissermaßen die Alleinschuld an allen Übeln, an denen Deutschland zu leiden hatte, zugewiesen. So wurde bereits vor 1933 eine Atmosphäre aus Ressentiment und Haß erzeugt, die von den Nationalsozialisten für ihre menschenfeindliche Judenpolitik geschickt genutzt wurde.

Nach dem 30. Januar 1933

Nach der "Machtergreifung" am 30. Januar 1933 begannen die Nationalsozialisten damit, die Juden systematisch aus allen gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereichen zu verdrängen. Die antisemitischen Hetztiraden, die im "Völkischen Beobachter" und bei öffentlichen Kundgebungen bislang lediglich "rhetorisch" verbreitet worden waren, erhielten nun gewissermaßen hoheitliche Legitimation und wurden dem amtlichen Vollzug übergeben. Die Münchner Juden wurden zu rechtlosen Parias herabgewürdigt. Viele wurden gezwungen, ihren Arbeitsplatz aufzugeben. Im öffentlichen Bereich wurde durch das "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" eine entsprechende Grundlage für ein Berufsverbot für Juden geschaffen. Bei privaten Arbeitgebern waren es oft vorauseilender Gehorsam und willfährige Loyalität gegenüber den NS-Autoritäten, die zur Entlassung jüdischer Mitarbeiter führten.
Schrittweise wurden die Münchner Juden enteignet: Seit 1938 mußten die Vermögen angemeldet werden und unterlagen der Kontrolle des Fiskus. Schmuck und Wertsachen aus Edelmetall waren abzuliefern - die "Verwertung" zugunsten des Reiches wurde über das Städtische Leihamt in der Augustenstraße abgewickelt. Hartnäckig wurde die Verdrängung der Juden aus dem Wirtschaftsleben betrieben: Jüdische Geschäfte und Unternehmen wurden "arisiert" oder liquidiert. Die weitgehende Aufhebung des Mieterschutzes erleichterte die Vertreibung der Juden aus ihren Wohnungen. Sie wurden in sogenannten "Judenwohnungen" oder "Judenhäusern" zusammengepfercht, durch öffentliche Stigmatisierung als Untermenschen gebrandmarkt und selbst in hohem Alter noch zum Arbeitseinsatz gezwungen.
Kindern wurde Schul- und Berufsausbildung vorenthalten; sozial Schwache, Kranke und Rentner wurden auf die Solidarität der eigenen Glaubensgenossen verwiesen.

Palästina!

Zwischen 1933 und 1942 konnten von den Münchner Juden rund 7.500 Personen ins Ausland emigrieren. Die Emigrationsziele reichten von der nahen Schweiz bis ins ferne Shanghai. Viele Emigranten versuchten über mehrere Zwischenstationen - und wegen der restriktiven englischen Einwanderungspolitik oft vergeblich - Palästina zu erreichen. Nur wenige Ausreisewillige konnten ihr Auswanderungsland selbst bestimmen. Vor dem Hintergrund der stetig steigenden Auswandererzahlen aus Deutschland hatten viele Länder ihre Einreisebestimmungen verschärft und Aufnahmequoten festgelegt. Wer nur bescheidene finanzielle Mittel besaß, wer keine Verwandten oder Kontaktpersonen als Bürgen oder Gewährsleute in den Zielländern benennen konnte, wer alt war, gebrechlich oder ohne besondere berufliche Qualifikation, hatte größte Schwierigkeiten bei der Beschaffung der zur Einreise erforderlichen Unterlagen und Dokumente. Für annähernd 3.000 München Juden blieb so das rettende Ausland unerreichbar. Sie wurden seit November 1941 in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert.

Am 20. November 1941 ging der erste Transport mit 1.000 Jüdinnen und Juden nach Riga. Diese "Evakuierung", so der Terminus, mit dem gegenüber den verängstigten und aufgeregten Menschen das wahre Ziel und die eigentliche Bestimmung der Transporte nach Osten verschleiert wurde, führte direkt in den Tod. Der Transport wurde nach Kaunas (Kowno) in Litauen umgeleitet, wohl weil das Rigaer Getto zu diesem Zeitpunkt bereits hoffnungslos überfüllt war. Im Fort IX von Kaunas wurden die Menschen kurz nach ihrer Ankunft am 25. November 1941 von Angehörigen der Einsatzgruppe A bei einer Massenerschießung ermordet.33 Bis zum Februar 1945 verließen insgesamt 42 Transporte in unregelmäßigen Abständen München: Zur Vernichtung nach Kaunas, Piaski (bei Lublin) und Auschwitz sowie in das "Alters- und Prominentenghetto" Theresienstadt. Nur wenige Überlebende kehrten nach Kriegsende und der Befreiung der Lager nach München zurück.

Die Ereignisse während der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 waren ein unseliger Höhepunkt auf dem Weg zur "Endlösung der Judenfrage", der von den Nationalsozialisten bereits seit 1933 durch eine Vielzahl von Bestimmungen und Verordnungen bürokratisch und propagandistisch vorgezeichnet worden war. Gewalt gegen Menschen, gegen jüdische Geschäfte und Einrichtungen hatte es wiederholt gegeben. Schon am 1.April 1933 hatten die neuen Machthaber einen "Judenboykott" organisiert, bei dem es — auch in München - zu gewaltsamen Ausschreitungen kam. In der Folgezeit wurden die Maßnahmen zur Ausgrenzung und Entrechtung jüdischer Bürger ausgeweitet und nachhaltig perfektioniert. Die Intensität des Terrors und der physischen Gewalt, der die jüdischen Gemeinden in der Nacht zum 10.November 1938 traf, war indessen neu und kam für viele überraschend, wenngleich nicht wenige Männer und Frauen eine dunkle Ahnung vom Bevorstehenden hatten. Schon die staatliche Willkür, die beim Abriß der Hauptsynagoge im Juni 1938 so unvermittelt über die Kultusgemeinde hereingebrochen war, hatte deutlich gemacht, daß die Entscheidungsträger in Partei und Staat dabei waren, letzte verbliebene Rücksichten aufzugeben, daß die ohnehin schon über alle Maßen perfiden rechtlichen und wirtschaftlichen Schikanen durch eine noch schonungslosere Form der Rücksichtslosigkeit weiter verschärft werden sollten.

Nach 1933 vollzog sich gerade auch in München - wo der "Ehrentitel" einer "Hauptstadt der Bewegung" von den Entscheidungsträgern an der Spitze von Kommunalverwaltung und Partei ein ganz besonderes und vorauseilendes Engagement erwarten ließ — eine Entwicklung, in deren Verlauf Menschen schrittweise und von Nichtjuden weitgehend unwidersprochen aus dem öffentlichen Raum verdrängt und als eine verachtenswerte Gruppe "Gemeinschaftsfremder" diffamiert wurden. Gewalt gegen Menschen, gegen jüdische Geschäfte und Einrichtungen wurde zu einer denkbaren politischen Option. Die zahllosen inhumanen Maßnahmen38 betrafen Menschen, die bislang als Nachbar und Mitbewohner, als Mitschüler und Kriegskamerad, als Arbeitskollege, Arzt, Rechtsanwalt oder Kaufmann fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens dieser Stadt gewesen waren. Die Erkenntnis, daß sich nur wenig Widerstand gegen die aktive Ausgrenzung und gewaltsame Verfolgung einer ganzen Bevölkerungsgruppe rührte, ist bedrückend. Die Ereignisse des Jahres 1938 — der Abriß der Hauptsynagoge und der Terror der Pogromnacht - bildeten in der öffentlichen Wahrnehmung keineswegs leicht zu übersehende, schamfrei zu ignorierende Marginalien. Der Beobachtung des Terrors gegen die Juden konnte sich vor allem nach dem 10. November 1938 kaum noch jemand entziehen. Diese Beobachtung provozierte möglicherweise Entsetzen, ein laut wahrnehmbarer Aufschrei der Empörung, der dem Regime möglicherweise als Warnung hätte dienen können, unterblieb. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, daß der nur wenige Tage nach der Synagogenzerstörung am 14.Juni 1938 begonnene Abriß der St. Matthäus-Kirche an der Sonnenstraße (der ersten evangelischen Kirche Münchens) von zahlreichen Unmuts- und Protestbekundungen begleitet wurde. Überliefert ist u.a. ein anonymes Flugblatt, das sich dezidiert gegen den Abriß der Kirche aussprach.39 Hinsichtlich des Synagogenabrisses ist nichts dergleichen bekannt.

Hinter den leidvollen Schicksalen der Opfer wird die Kontur einer Stadtgesellschaft erkennbar, die kritiklos und gleichgültig die antijüdischen Gewaltakte der NS-Führung hinnahm, einer Stadtgesellschaft, die sich trotz der offenkundigen - weil öffentlich betriebenen - Ausgrenzung und Vertreibung der jüdischen Männer, Frauen und Kinder nicht entrüstete und deren Bürokratie als willfähriges und loyales Instrument mit einer erschreckenden Gleichgültigkeit Repression und Ausstoßung der Juden abwickelte. Dadurch wurde - schließlich - die "Endlösung" mit vorbereitet und möglich gemacht. Deutlich wird: Erfüllungsgehilfen der generalstabsmäßig geplanten und industriell vollzogenen Massenvernichtung der Juden waren nicht nur die Einsatzgruppen und Wehrmachtseinheiten im rückwärtigen Heeresgebiet, die die entsetzlichen Praktiken der Massenvernichtung duldeten und durch logistisch-militärische Hilfe unterstützten. Unverzichtbarer Bestandteil der Vernichtungsmaschinerie waren auch jene Beamten und Angestellten der staatlichen und kommunalen Verwaltung, deren Aufgaben auf den ersten Blick scheinbar in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit den nationalsozialistischen Tötungsverbrechen standen. Und doch waren es die unauffälligen Bürger aus der Mitte der Gesellschaft, die als Staatsdiener - etwa in den städtischen Einwohnermeldeämtern, den Gewerbeämtern, den Arbeitsämtern, den Finanzämtern, den Wohnungsämtern, bei der Reichsbahn und schließlich bei den Industrie- und Handelskammern - mit der pflichtgemäßen Umsetzung unmenschlicher Verordnungen den Grundstein für die Schoah legten. Erschreckend ist die unwidersprochene Normalität, mit der Vorbereitung und Vollzug menschenfeindlicher, rassistischer, letztendlich todbringender Maßnahmen über die vielen Schreibtische der zuständigen Sachbearbeiter gingen. Auch kluge wissenschaftliche Analysen über Wurzeln und Wesen des Antisemitismus können nicht hinreichend erklären, wie aus vormals geachteten und respektierten Bürgern Zug um Zug rechtlose und gedemütigte Menschen zweiter Klasse werden konnten. In der Mittäterschaft der Vielen und nicht in der Dämonie einiger weniger exponierter "Führer" erschließt sich das eigentliche Wesen des Nationalsozialismus als gesamtgesellschaftliches Phänomen.

Anmerkungen

  1. Stahlederl995,S.29.
  2. Vgl. dazu den instruktiven Aufsatz von Stahleder 1988
  3. Zitiert nach Hollweck 1967.
  4. Zitiert bei Schöpflich 1926, S. 221.
  5. Zitiert ebenda, S. 222.
  6. Vgl. dazu und zum folgenden Schwarz 1963.
  7. Selig -1988. - Fritsch 1988. - Schmid 1878. - Die in den Jahren 1884-1887 erbaute Synagoge bot 1000 Männern und 800 Frauen Platz.
  8. Nach Ophir, Wiesemann 1979, S. 33.
  9. Statistik des Deutschen Reiches, Bd.451 (Heft5), Berlin 1936, S. 10.
  10. In Berlin umfaßte die jüdische Gemeinde 3,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. In den anderen schon genannten Städten lag der jüdische Bevölkerungsanteil teilweise sogar noch höher. Frankfurt 4,8 Prozent, Breslau 3,2. Prozent, Hamburg 1,5 Prozent, Köln 2,0 Prozent und Leipzig 1,6 Prozent (Statistik des Deutschen Reiches, Bd. 451 [Heft 5], Berlin 1936, S. 10).
  11. Vgl. dazu Kilian 1989.
  12. Vgl. dazu Gleibs 1981.
  13. So Bernheimer 1982,S.449f.
  14. Vgl. dazu StadtAM Zeitungsausschnittsammlung "Uhlfelder".
  15. Die folgenden Angaben entstammen einer zeitgenössischen Auflistung im StadtAM Sammlung Lamm.
  16. Münchener Israelitischer Kalender auf das Jahr 5691 (23.09.1930-11.09.1931). Hg. von der Israelitischen Kultusgemeinde München. München 1930. — Aufstellung jüdischer Institutionen in München, o. J. [Anfang der Dreißiger Jahre].
  17. Schöpflich 1926
  18. Kameraden 1929
  19. Zitiert nach Lamm 1982, S. 379.
  20. Nach Cahnmann 1941, S.298.
  21. Emanuel Kirschner, geboren am 15.2.1857 in Rokittnitz/Rokitnica (Polen), wirkte seit 1881 als l. Kantor an der Münchner Hauptsynagpge. Daneben unterrichtete er Musik und Sologesang an der Akademie der Tonkunst München. Kirschner veröffentlichte zahlreiche synagogale Kompositionen. Er verstarb am 28.9.1938 in München, vgl. Richarz S. 133ff. (Der abgedruckte Brief wurde von Herrn Rudi Dayan, Haifa, zur Verfügung gestellt. Die Übersetzung der hebräischen Textstellen besorgte Frau Brigitte Schmidt)
  22. Eigentlich: Papatad (ital.), Papatasiimücke, die das Papatasiifieber überträgt.
  23. Richtig: Baerwald.
  24. Tisch zum Entfalten der Thorarolle auf dem Almemor.
  25. Wunder.
  26. Synagoge.
  27. Thorarollen.
  28. Richtig: Oestreich, Carl (2. Vorsitzender der Kultusgemeinde).
  29. Vorstand der Gemeinde.
  30. Neumeyer, AUred.
  31. unleserlich, vermutlich "kasche"
  32. Baerwald, Leo.
  33. ÜZ Fb 76, "Jäger-Report".
  34. Nach Ophir, Wiesemann 1979, S. 60, und eigenen Ermittlungen).
  35. Nach Ophir, Wiesemann 1979, S. 60.
  36. Angabe für beide Transporte vom 10.9. und 23.9.1942.
  37. Zu dem genauen Deportationsdatum gibt es widersprüchliche Informationen; denkbar wäre auch, daß der Transport München am 3.3.1943 verlassen hat.
  38. Eine vollständige Zusammenstellung des unüberschaubaren judenpolitischen Normenkatalogs findet sich bei Walk 1996.
  39. Gerechtfertigt wurde der Abriß, der gegen den Willen der Kirche und der Kirchengemeinde durchgeführt wurde, mit den Neugestaltungsplänen der "Hauptstadt der Bewegung", vgl. Rasp 1981,S.97ff.

 

Jüdische Weisheit
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